Gruppen-Theraplay (GTP)

Aus der körpernahen Spieltherapie Theraplay heraus entwickelt

Gruppen-Theraplay (Rubin/Tregay 1989, Moser 1993, 1997a u. b) wurde von Phyllis Rubin aus der körpernahen Spieltherapie Theraplay heraus entwickelt (Jernberg, Booth 1999, Franke 1999).

Durch fürsorgliche, herausfordernde, liebevolle oder lustige, körperbetonte Spiele wird ein Gruppenerlebnis vermittelt, das zu einem interaktiven Prozess anregt, der eine positive Beziehung zwischen den Teilnehmern fördert.

Dieses therapeutische Angebot findet Anwendung in vielen unterschiedlichen Einrichtungen, so z. B.:

Die Vielzahl der Orte, in denen Gruppen-Theraplay angewandt wird, lässt auch auf die Vielzahl der Teilnehmer schließen.

Gruppen können bestehen aus:

  • Kindern, z. B. behinderte und/oder nichtbehinderte Kinder
  • Erwachsenen, z. B. Senioren, Mütter und Väter, Studentengruppen, Therapiegruppen
  • Erwachsenen und Kindern z. B. Eltern mit ihren Vorschulkindern (Munns) Familien mit eigenen oder adoptierten Kindern, Väter und ihre Söhne, Mütter und ihre Babys, Erzieherinnen und ihre anbefohlenen Kinder, Senioren und Vorschulkinder (Artikel dazu)

Die Interaktion der Gruppenteilnehmer untereinander und zur Therapeutin steht im Vordergrund und ist das Ziel.
Durch Regeln und Rituale strukturieren sich die sonst oft schwierigen Interaktionen unter den TeilnehmerInnen. Das gibt ihnen Sicherheit im Umgang miteinander und sie können so die anderen entdecken und wahrnehmen. Die so aufgebauten Beziehungen und Interaktionen, die durch ihre Einfachheit auch entwicklungsverzögerte oder behinderte Menschen verstehen können, werden durchschaubar und zuverlässig. Dies schafft eine soziale Zugehörigkeit und sogar Bindung. Ausgrenzungen verursacht durch Unsicherheit muss nicht mehr sein.


Da die TeilnehmerInnen durch das vorgelebte Beispiel der GTP-TherapeutIn sich auf die positiven Seiten der anderen konzentrieren, treten Verhaltensauffälligkeiten wie Provokationen seltener auf. Die TeilnehmerInnen fühlen sich sicher und angenommen. Ein positiver Kreislauf entsteht.

Autorin: Karin Block

Phyllis Rubin hat Gruppen-Theraplay (1991) wie folgt formuliert:

„Innerhalb einer Theraplay-Gruppe beziehen sich die Personen in einer Art und Weise aufeinander, wie es außerhalb der Gruppe nicht erforderlich ist. Die Beziehung ist intimer, akzeptierender und positiver als üblich, man sorgt und kümmert sich bedachter.
Diese Gruppen fördern Authentizität und Ehrlichkeit zwischen den Menschen, weil die Erfahrungen auf dem basieren, was wir miteinander TUN und nicht darauf, was wir sagen.